30. Januar 2023
Im Interview spricht der stv. Schulleiter Frank Becker über seine Streiche an Schülern, seine Aufgaben in der Schule und seine privaten Hobbys.
Wie heißen Sie?
„Frank Becker“
Welche Fächer unterrichten Sie und warum diese?
„Ich unterrichte Sport und Biologie, da ich es studiert habe!“
Würden sie uns ihr Alter verraten?
„Ja! 64.“
Weshalb haben sie sich für den Beruf Lehrer entschieden und hatten sie noch andere Berufe im Kopf?
„Ich wäre lieber Dirigent geworden, aber dazu reicht mein Talent nicht… Ich bin zufällig Lehrer geworden und dabei hat sich herausgestellt, dass dies gut zu mir passt (:“
Nennen sie einen Fakt über sich, den keiner kennt!
„Mein Lieblings Tier ist der Pelikan.“
Sind sie für oder gegen die Flugzeugbenutzung?
„Ich bin gegen die Flugzeugbenutzung in der Schule, weil ich finde, dass das nicht mehr zeitgemäß ist, gleichwohl gibt es Ausnahmen, bei denen man es gestatten sollte. Ich finde, wenn man zum Beispiel eine Reise mit sprachlichem Schwerpunkt macht und wenn dies weiter weg ist, wäre das eine Ausnahme. Jedoch nach Rom oder auch Italien zu fliegen, halte ich für nicht nötig.“
Auf welchen Schulen waren sie bereits?
„Auf der Musterschule, dem Georg – Büchner Gymnasium, dem Julius Leber Gymnasium, an der Wöllerschule und der Theobald Zickler Schule.“
Seit wann sind sie auf unserer Schule?
„Seit 2007. Das ist die Schule auf der ich bis jetzt am längsten bin.“
Unterrichten sie gerne Sexualkunde?
„Ich habe kein Problem damit. Gar nicht. Ich unterrichte jedes Fach gerne (:“
Haben sie private Hobbys?
„Hahaha… ich spiele gerne Fußball, fahre Fahrrad und Motorrad. Außerdem bin ich früher Gleitschirm geflogen, mache ich jetzt nicht mehr, aber das ist eine tolle Erfahrung. Ich bin früher auch geritten, war schwimmen und habe viel gelesen… nicht zu vergessen, meine Frau :D“
Welche drei Wörter beschreiben sie?
„Freundlich, offen und zuverlässig.“
Wie sieht ein typischer Tag bei ihnen aus?
„Morgens aufstehen, in die Schule gehen, Nachmittags nach Hause und mit Freunden treffen. In der Schule löse ich vor allem die Probleme anderer Leute, unter anderem zum Beispiel die Fehlzeiten von Kollegen, Vertretungen, ich vermittle in Konfliktfällen, ich bin das Öl im Getriebe der Schule.“
Was genau mussten sie als Schulleiter tun und was sind ihre Aufgaben als Stellvertretung?
„Als Stellvertreter bin ich für die innere Organisation der Schule zuständig, das heißt ich mache Stundenpläne, Vertretungspläne, Raumpläne, ich organisiere Elternabende, ich fülle den Terminkalender, ich berate Kollegen mal hier, mal da. Als Schulleiter vertritt man die Schule nach außen und macht in der ersten Regel die ganzen personal Angelegenheiten. Es sind also zwei verschiedene Arbeiten, die ich beide gut gemeistert habe.“
Haben sie Tipps oder Vorschläge für Herr Antacido?
„Ich erdreiste mich nicht ihm Tipps zu geben, aber ich unterstütze ihn bei seiner Arbeit und bin auch deswegen jetzt noch da, weil ich ihn beim Übergang unterstützen möchte und weil ich ihm die Schule soweit nah bringe, dass er problemlos alles löst. Ist aber nicht unbedingt notwendig, denn das macht er jetzt schon alles ziemlich gut, finde ich.“
Was erwarten sie von Schülern bzw. der SV?
„Die SV ist eine Vertretung der Schüler, die Interessen der Schülerschaft wahrnimmt und sie umsetzt. Es ist nicht dafür da, dass sie sich in den Vordergrund stellen, sondern die Schülerschaft. Sie sollten sich fragen was unsere Schule braucht und in Kontakt mit den Schülern sein, an den Stellen agieren, wo sie auch agieren kann. An manchen Stellen, kann man Dinge leider nichts verändern, wie beispielsweise ein früherer Schulbeginn.“
Haben sie sich ihre Pensionierung gut überlegt oder können wir sie mit Sushi bestechen?
„Ich habe mir das gut überlegt. Ich gehe mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge! Die Schüler werden mir fehlen, aber was mir sicherlich nicht fehlen wird, ist morgens um 6 Uhr aufstehen. Im Laufe des Alters sollte die Zeit außerhalb der Schule zu nehmen! Als Ausbüttel gesagt hat er geht, dachte ich mir, ich schließe mich ihm an. Ich wollte eigentlich keinen neuen Schulleiter mehr miterleben. Um das mal festzuhalten, ich habe nichts dagegen, wenn ihr mir einmal in der Woche Sushi vorbei bringt, aber ich komme trotzdem nicht mehr in die Schule, hahaha.“
Erzählen Sie eine lustige Geschichte aus ihrer Lehrerlaufbahn.
„Das Leben mit den Schülern war immer irgendwie lustig. Schüler haben mich schon des Öfteren „auf den Arm genommen“, aber gleichwohl das kann ich auch („Oh das wissen wir“), hahaha. Die Beziehungsebene zwischen Lehrern und Schülern muss stimmen. Wenn diese nicht stimmt, ist es ganz schwer gute Inhalte zu vermitteln. Lernen soll der Lehrkörper und die Schüler gemeinsam. Ich habe allerdings mal in einer 8ten oder 9ten Klasse einen Erste Hilfe Kurs gegeben, in dem ein Schüler einen Schnitt an meinem Daumen verarzten sollte. Während er an meinen Daumen rubbelte, tat ich so als wäre ich Ohnmächtig und rutschte vom Stuhl. Den Bub hat es absolut nicht interessiert, dass ich auf dem Boden lag und hielt meinen Daumen weiter in die Höhe :). Des Weiteren habe ich mal eine Knall Gas Probe durchgeführt und als es geknallt hat, bin ich zum Spaß umgefallen. Die E-phase war danach allerdings etwas aufgeregt und sauer, ups ;).“
Was machen viele Eltern falsch?
„Viele Eltern betrachten ihre Kinder nicht mehr als Kinder, sondern als Projekte! Ich war früher ein Schlüsselkind. Heutzutage kommt dies noch selten vor. Die Kinder haben teilweise ein völlig falsches Selbstbild und können selber überhaupt keine Probleme mehr lösen. Dies gilt natürlich nicht für alle Eltern!“
Wie wir sie kennen, lästern sie doch sicherlich des Öfteren über Schüler. Wie oft kommt denn sowas vor?
„Ständig! 😉 Ich läster über Schüler, wie ihr über uns lästert. Ich stelle auch gerne manchmal Fragen auf die man nur antworten kann, wenn man vorher nachdenkt. Wenn nicht, dann nutze ich diese Antwort natürlich aus ;).“
Was genau wünschen sie sich, wäre in unserer Schule anders?
„Grundsätzlich finde ich, dass Schulen morgens zu früh anfangen, dies gilt auch für diese Schule. Das ist mein Wunsch, das kann man jedoch nicht ändern, da politische Kräfte dafür sorgen, dass die Schule schon um 8 Uhr beginnt. Es ist nicht so wunderbar, schon früh am Morgen in eure Gesichter zu blicken… (; Natürlich nur ein Späßchen.“
…
„Ich sehe mit erschrecken, dass es leider immer weniger Männer im Lehrerbereich gibt, dass finde ich fatal und sowieso auch allgemein bemerke ich einen gravierenden Lehrermangel auf uns zu kommen. Dass könnte vor allem auch in den kommenden Jahren zu großen Problemen führen, jedoch kann ich dies leider nicht ändern…“
…
„Die Schule müsste auch viel mehr zum Lebensraum als nur zum Unterrichtsraum werden und die räumlichen Bedingungen müssten auch ein bisschen anders sein. Ich empfinde es hier vor allem auch im Vergleich zu anderen Schulen, die ich beispielsweise im Ausland gesehen habe, als viel zu klein. Dort ist viel mehr Platz, jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum und ist auf ein einzelnes Fach spezialisiert. Doch dies ist in einer Innenstadt Schule leider schwer umzusetzen…“
Was halten sie von einer erneuten Einführung von Unter- Mittel- und Oberstufenpartys?
„Ich hatte nie was gegen Partys, weder als Jugendlicher, Student oder auch jetzt, so lange das in akzeptablen gesellschaftlichen Bahnen abläuft, habe ich da überhaupt nichts gegen. Unsere Aula ist jedoch in mancher Hinsicht etwas zu klein. Zu früheren Zeiten, wo alle Zuschauer eines Konzerts zusammen gequetscht in einer Halle standen, hätten wir hier bestimmt 500 Leute reinbekommen. Jetzt wird das Bewegen jedoch etwas schwer…“
Was sind ihre Pläne nach Januar?
„Ausschlafen (:“
Welche Sportart betreiben sie momentan? Machen sie noch was oder sind sie schon faul? (;
„Ich gehe, sobald die Schwimmseason eröffnet ist, auf jeden Fall wieder schwimmen. Ich fahre ebenfalls intensiv Fahrrad und mache im Sommer Radtouren, oft an unterschiedlichen Flüssen mit Freunden oder der Familie. Aber ich bin trotzdem faul… Ich kann auch extrem couching (;“
Spendieren sie uns ein Abschiedsessen?
„Ich denke wir, also Herr Diefenhardt und ich, werden uns sicherlich bei den Kollegen verabschieden, auch in Form eines Sektempfangs oder ähnlichem. Bei euch bin ich mir da aber nicht ganzzzzz so sicher… (; Vielleicht spendiere ich meinem Tutorenkurs ja ein Eis oder man frühstückt mal in der Schule, das finde ich angemessen.“
Wir bedanken uns bei Herrn Becker für das tolle interview und hoffen das ihr Neues über Ihn herausfinden konntet.
Das Interview wurde von Vivian Jung (Q3) und Alida Gentner (Q3) geführt.
Wir wünschen ihnen Herrn Becker alles Gute für ihre Zukunft und entspannte, ruhige Jahre. Danke für ihre tolle Arbeit und ihre einzigartige Persönlichkeit.