KOMM NACH FRANKFURT!
In Frankfurt, wo der Main breit fließt,
Steht stolz das Haus der alten Zeit.
Das Historische Museum, weise und still,
Mit Geschichten, die es erzählen will.
Ich stehe hier
Und lese diese Geschicht‘
In einer Zeit,
In der es noch Frieden gibt.
Man darf nicht vergessen
Das grausame Leid,
Von dem manch Autoren nur so schreib’n.
Und ich höre die Worte in meinem Kopf,
Doch sie klingen ziemlich absurd.
Komm nach Frankfurt,
Komm nach Frankfurt.
Wilkommen in unserem Gedicht,
wo Hexe sein ein´n um‘s Leben bringt.
Dabei machen wir ein‘n Sprung in der Geschicht‘,
Ins Jahr Tausendvierhundertfünfzig.
In fast ganz Europa werden Hexen verbrannt.
Doch Johann von Glauburg als Bürgermeister ernannt,
hat die Tat in Frankfurt mit diesen Worten verbannt:
KOMM NACH FRANKFURT! [1]
Die Hexen sterben überall ab,
nur hier nicht,
Frankfurt, meine schöne Stadt,
oh, kam ich aus dem Licht,
und hatte meine Pflicht,
die Frauen starben, doch heute nicht,
„Komm nach Frankfurt, komm nach Frankfurt!“
Der Stadtrat will keine Unruhen,
sie schaden dem Handel,
die Menschen lassen ihre Waffen ruhen,
niemand wird euch hier misshandeln.
An alle sogenannten Hexen,
dank Carolina werde ich euch retten,
und löse diese Ketten.
Ihr, fragt euch wer Carolina ist?
Ihr kennt vielleicht nur ihren anderen Namen,
dieser furchtbar grausame Mist,
den manche Menschen ihr gaben,
Peinliche Halsgerichtsordnung,
so wurde sie genannt.
Mein Name, Johann von Glauburg,
sicher seid ihr hier in Frankfurt.
Ich würde alles für meine Bürger tun,
sogar die Hände ins Feuer tun,
ich bin nicht Bürgermeister für den Ruhm,
sondern für die Menschen,
denn sie würden dasselbe für mich tun.
„Komm nach Frankfurt, komm nach Frankfurt!“
Doch auch das braucht seine Zeit,
Denn noch jeder sieht eine Hexe als Feind.
Weil in Frankfurt das misstrauische Volk
noch immer stets an Hexen glaubt,
sind rote Haare eine Gefahr für eine Frau,
So erzählt sie ihr Erlebnis jetzt genau:
KOMM NACH FRANKFURT! [2]
Ich lebte in Frankfurt, ganz in Ruh‘,
bis sie sagten, ich sei tabu.
Haare rot wie rote Rosen,
bin wohl einer der Glückslosen.
Ich kaufe viele Kräuter auf dem Markt,
was der Wächter sieht
und davon klagt:
„Herr Bürgermeist, eine Hexe ist hier, ein dunkler Geist.“
Das Dorf, das schreit. „Verbrennt sie sogleich!“
Der Bürgermeister ist klug und weich.
„Lasst gut, es sei genug,
kein Feuer, kein Fluch.“
Jeden Abend da sie rufe:
„Komm‘ nach Frankfurt,
komm‘ nach Frankfurt!“
Aber im Rest des Landes ist das Leid noch groß,
eine Frau im Nachbardorf ist in Not.
KOMM NACH FRANKFURT! [3]
Im stillen Mondlicht, in der finsteren Nacht,
Spürt sie die Fesseln, die man um sie macht.
Verdächtigt als Hexe, doch unschuldig und rein,
Will sie entfliehen dem Schatten und Pein.
Eine Stimme ruft leise, doch in ihr so laut
„Verlass diesen Ort, von Unrecht und leid
Komm nach Frankfurt, komm nach Frankfurt,
dort wird die Grenze gezogen.
Die Mauern der Stadt, sie bieten dir Schutz,
Zwischen Tod und Fried liegt nur der Fluss
Doch das Schicksal ist grausam, die Flammen erreichen,
Sie kann nicht entkommen, das Urteil wird weichen.
Im Feuerschein endet ihr Weg abrupt.
Als Hexe verurteilt, im Feuer verschluckt.
Ihr Geist jedoch lebt weiter, im Rauch und im Wind.
Erzählt die Geschichte der Elisabeth Strupp,
„Komm nach Frankfurt, komm nach Frankfurt, wo Hexenjäger sind verbannt“,
Doch das rettende Ziel, sie erreichte es nicht zuvor.
Grausam sie wurd in Weilburg verbrannt.
So war Frankfurt eine geliebte Stadt,
bei Frauen, vermeintliche Hexen, bekannt.
Sie konnten nach Frankfurt ziehen,
um dem Feuer zu entfliehen.
Aber woanders war Frankfrut verhasst,
der Bürgermeister wurde als dumm erfasst.
Die Stadt sei gefährlich, hieß es in aller Mund,
Doch das machte den Geist des Volk´s Frankfurts nicht wund.
[1] Unsere Aussagen basieren auf folgenden Quellen:
https://opus4.kobv.de/opus4-hs-duesseldorf/frontdoor/deliver/index/docId/15/file/Hexen.pdf ][Stand: 12.02.2025]
https://de.wikipedia.org/wiki/Richtst%C3%A4tten_in_Frankfurt_am_Main [Stand: 12.02.2025]
[2] Dieses Gedicht soll zeigen, dass es in Frankfurt keinerlei Hexenverbrennungen gab. Unsere Aussagen basieren auf folgenden Quellen:
http://www.evangelischesfrankfurtarchiv.de/2014/03/keine-scheiterhaufen-in-frankfurt/ [Stand: 12.02.2025]
https://www.fr.de/rhein-main/main-taunus-kreis/floersheim-ort115517/der-hexenverfolgung-auf-der-spur-93088068.html [Stand: 12.02.2025]
https://www.frankfurt-live.com/von-der-hexenverfolgung-und-dem-kampf-um-frauenrechte-100554.html [Stand: 12.02.2025]
[3] https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/5UVIHBYYUZPVZLF3A7CBE4BCDM2RPBL4