Marlene Halfar, die zur Zeit die zehnte Klasse unserer Schule besucht, berichtet uns von ihrer Kunst und davon, dass sie diese in der Schirn Kunsthalle ausstellen durfte.
Adja Sy und Felicitas Lindner haben Marlene interviewt.
Wie hast du das Malen gelernt?
Ich habe eigentlich schon immer gemalt und gezeichnet und meine Eltern haben mich schon immer gefördert. Ich wollte das gerne ein bisschen professioneller machen und dann habe ich mich erkundigt und hab auch meine Kunstlehrerin, Frau Schmidt, gefragt. Sie hat mir dann dieses Kunstprogramm im Städel empfohlen. Ich habe mich daraufhin dort beworben und wurde angenommen.
Wann hast du begonnen, dich für Kunst zu interessieren?
Wie gesagt, habe ich schon immer gemalt. Aber mich spezifisch mit Kunsthistorik befasst, das habe ich eigentlich bis heute noch nicht.
Suchst du Ideen oder Inspiration oder wartest du, bis du welche bekommst?
Eigentlich gar nichts von beidem. Ich zeichne einfach los, ohne wirklich eine Vision vor mir zu haben, und daraus entsteht dann einfach das Bild.
Wie lange arbeitest du durchschnittlich an so einem Bild?
Es kommt auf die Größe des Bildes an, mit welchen Materialien ich arbeite und welche Idee ich verfolge. Wenn es eher etwas Kleineres ist, dann brauche ich nicht so lange, nur so etwa zehn Minuten. Aber manchmal, wenn ich im Atelier gearbeitet habe, habe ich auch drei oder sechs Stunden gebraucht.
Wie beginnst du damit, ein Bild zu malen? Startest du mit dem Hintergrund oder eher mit dem Hauptmotiv?
Na ja, ich suche mir immer erst ein paar Materialien aus, mit denen ich das Bild irgendwie anders erscheinen lassen kann. Also zum Beispiel Gewürze oder Drähte, und dann entscheide ich, ob das Material eher im Mittelpunkt stehen sollte oder ob das, was ich darstellen möchte, sich in den Mittelpunkt drängen sollte.
Wie oft bzw. wie lange verbringst du außerhalb der Schule Zeit mit Kunst?
Eigentlich gar nicht so oft wie man denkt, ich zeichne einfach nur, wenn ich gerade Zeit habe. Es ist nicht wirklich so, dass ich das einplane. Wenn ich fertig mit meinen Hausaufgaben bin zum Beispiel, kritzle ich einfach was vor mich hin, dann entsteht manchmal daraus eine Idee. Aber als ich noch bei „Kunsttalente“ (Anmerkung: ein Förderprogramm für begabte Schüler*innen) war, da war ich zweimal die Woche im Atelier. Da habe ich wirklich drei Stunden gearbeitet, also sechs Stunden in der Woche.
Was magst du am Malen?
Einfach, dass man nicht wirklich Regeln hat und man kann sich so frei entfalten. Und wenn viele ans Malen denken, denken sie eher an realistische Zeichnungen, aber so was mache ich eigentlich gar nicht.
Ich mache eher so abstraktere Zeichnungen, und da ist es wirklich so: Da kann man wirklich Ideen und Philosophien verfolgen und darstellen. Es ist auch interessant, wie andere Menschen das Bild sehen oder interpretieren.
Was denkst du, wenn du mit einem Bild fertig bist?
Was ich denke? Ähm… manchmal denke ich, dass es gut ist oder schlecht ist, ähm… und dann, ich weiß nicht, was ich wirklich denke. Ich denke einfach gar nichts. Ich denke nicht mehr drüber nach.
Wie bist du zu deinem Praktikum gekommen?
Es war weniger ein Praktikum. Es war ein Stipendium für Kunsttalente. aber wie schon gesagt, wurde ich von Frau Schmidt darauf hingewiesen, und dann habe ich die Aufnahmeprüfung bestanden.
Wie viele andere bekommen noch die Möglichkeit, so etwas zu machen?
Also dieses Jahr haben sich, glaube ich, so 60 Leute beworben, und um die zehn wurden angenommen.
Wie hast du die Ausstellung bekommen?
Also es war ein Teil des, ich sag mal in Anführungsstrichen „Stipendiums“. Die Ausstellung war ein Teil des Stipendiums – nämlich unsere Abschlussausstellung. Diese Abschlussausstellungen finden jedes Jahr in einem anderen Museum statt. Manchmal ist es im Städel, manchmal in der Schirn. Aber jedes Jahr wird organisiert, dass die Schüler*innen ihre Ergebnisse am Ende des Förderprogramms ausstellen können.
Willst du später Künstlerin werden oder ist das nur ein Hobby?
Das überlege ich mir noch, aber eins ist sicher, ich werde weiter malen.
Bild 1: Marlene Halfar: ohne Titel, Pigmente, Tinte und Ei, 2021.
Bild 2: Marlene Halfar: ohne Titel, Acryl und Gouache, 2021.
Bild 3: Marlene Halfar: ohne Titel, Acryl, Gouache, Filzstift, Wolle, 2021.
Bild 4: Marlene Halfar: ohne Titel, Kugelschreiber, Edding, Tipp-ex, Textmarker, 2021.