INTERVIEW: Frau Süwer, was war in Ihrer Kindheit Ihr Wunschberuf?

Frau Süwer unterrichtet die Fächer Sport und Englisch. Im Interview erzählt sie von ihrem Schulalltag, ihren Kindheitsträumen und Hobbys.

Welches Fach haben Sie lieber, Englisch oder Sport?

Schwierig. Früher auf jeden Fall Sport, da ich an meiner alten Schule mehr Sport unterrichtet habe. Inzwischen habe ich aber beide gleich gerne, weil hier an unserer Schule ein krasser Englischbedarf besteht und ich dadurch sehr viel Englisch unterrichtet habe und mir das auch Spaß macht, aber leider viel mehr Korrektur ist.

Oh Gott, zukünftig sollte ich lieber erst überlegen, bevor ich was sage (lacht)!

Und warum haben Sie sich für genau diese beiden Fächer entschieden?

Weil es einfach die besten Fächer sind!

Beide haben mir schon früher viel Spaß gemacht und das tun sie natürlich immer noch. Und durch den jahrelangen Vereinssport bin ich es immer gewohnt gewesen, in der Halle zu stehen und als Trainer zu fungieren. Und in meiner Jugend habe ich viel mit Kindern gearbeitet und das zusammen macht mir einfach unglaublich Spaß.

Da die beiden Fächer so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich auch so gut. Man kann die Schüler dann auch sehr unterschiedlich kennenlernen, was ich auch gut finde.

Mit welchen Lehrern verstehen Sie sich am besten?

Oh, da muss ich jetzt aufpassen (lacht)! An sich finde ich es sehr schön, dass es hier sehr viele junge Kollegen gibt.

(Pause)

Jetzt muss ich erst mal überlegen, wer überhaupt meine Freunde sind, dass ich hier niemanden beleidige (lacht)! Am besten verstehe ich mich aber momentan mit Frau Wilk, Frau Schleuning und Frau Spreemann.

Was würden Sie an dieser Schule ändern, wenn Sie könnten?

Bessere Bedingungen für den Sportunterricht, zum Beispiel eine neue, größere Halle und mehr Möglichkeiten, draußen Sport zu machen. Der Schulhof wirkt ehrlich gesagt etwas trist und nicht wirklich einladend für Bewegung. Man könnte zum Beispiel einen Basketballkorb oder andere Bewegungsangebote aufbauen.

Was war der schönste und witzigste Moment, den Sie mit Schülern erlebt haben?

Tatsächlich auf Klassenfahrt letztes Jahr mit den Achtklässlern auf Sylt. Im Nachhinein lache ich darüber, wie wir uns im strömenden Regen und alle pitschnass in diesen Sturm nach Hause gekämpft haben und wie viel Spaß es trotzdem gemacht hat.

Die Wattwanderung?

Ne, die Fahrradtour. Die Wattwanderung war auch super. Aber wie bei der Fahrradtour jeder an seine persönlichen Grenzen gekommen ist, darüber habe ich sehr lachen müssen, als ich es zu Hause erzählt habe. Aber nur nachträglich, ich habe natürlich niemanden ausgelacht. Abends zusammen Ligretto spielen – mit Popcorn – ist aber gut. Es ist toll, dass man Schüler auf Klassenfahrten noch mal anders kennenlernt.

Und welcher Moment war der Peinlichste?

Mir ist tatsächlich ziemlich wenig peinlich (lacht)! Ich glaube, Schüler finden häufiger peinlicher, was ich mache, als dass es mir selbst peinlich ist. Deswegen erinnere ich mich an keinen superpeinlichen Moment. Weil ich auch gut was ignorieren kann, manchmal.

Irgendwas muss doch peinlich sein, oder?

Wenn, dann sind es manchmal so kleine Momente, wo ich den Faden verliere vor 30 Schülern, weil ich vielleicht privat in meinen Gedanken feststecke, aber eigentlich in der Rolle des Lehrers bin.

Und dann schauen mich 30 Augenpaare erwartungsvoll an und ich weiß nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte.

Aber das sind nur kleine, kurze Momente, wo man schnell darüber hinwegkommt und es schafft weiterzumachen.

Kann man Prüfungen überhaupt neutral bewerten, obwohl einem manche Schüler lieber sind als andere?

Das ist mir auf jeden Fall superwichtig. Deswegen versuche ich das auch immer und ignoriere ganz bewusst den Namen auf der Klassenarbeit oder lese quer, das heißt, ich korrigiere eine Aufgabe aller Klassenarbeiten, ohne wiegesagt auf den Namen zu achten.

Ich finde es unglaublich wichtig für die Schüler. Aber ich bin auch nur ein Mensch, ich habe auf jeden Fall einige Schüler lieber als andere. Bei Klassenarbeiten gebe ich mir aber sehr viel Mühe, das außen vor zu lassen.

Ist es dann bei Präsentationen noch schwieriger, weil Sie ja da die Personen sehen, denen Sie eine Note geben?

Auch da versuche ich mitzuschreiben, um die Note begründen zu können und möglichst transparent zu sein.

Es ist natürlich immer einfacher für Schüler eine schriftliche Note nachzuvollziehen als eine mündliche Note oder eine für eine Präsentation. Aber für mich ist es immer das Allerwichtigste, es fair zu bewerten.

 Was war in Ihrer Kindheit Ihr Wunschberuf?

Oh Gott, wie jung muss ich da gewesen sein? Zwischenzeitlich wollte ich Konditorin werden, weil ich Kuchen sehr liebe. Später auch mal Delfintrainerin oder einfach irgendwo auf der Bühne stehen, aber leider fehlt mir hierfür das überzeugende Talent (lacht). Ich kann weder wundervoll tanzen noch singen. Aber an sich auf der Bühne zu stehen macht mir Spaß. Hat aber leider nicht geklappt.

Wollten Sie nicht Cheerleaderin werden?

Damit verdient man leider kein Geld, aber es ist auf jeden Fall meine große Leidenschaft.

Wie verbringen Sie Ihre Pausen?

Tatsächlich versuche ich die Zeit vollzupacken mit Unterrichtsvor- und Nachbereitung, damit ich nachmittags mehr Zeit für meine Kinder habe. Und zwischendrin schaufel ich mir mal kurz Essen rein (lacht).

 Was sind Ihre Hobbys?

Ich singe gerne, auch im Chor, und natürlich treibe ich auch sehr gerne Sport, am liebsten in einer Gruppe und was mit Fitness und Krafttraining, aber auch Kardio, wie im Tanz.

Ich habe auch lange Hip-Hop und Aerobic Dance gemacht. Irgendwas, bei dem ich meine To-do Liste im Kopf mal vergessen kann.

Und Joggen mit einer Freundin. Wir nennen das immer psychologisches Laufen, ne nicht psychologisches Laufen, therapeutisches Laufen (lacht). Viel quatschen und viel laufen.

Was ist Ihr Lieblingsfilm und Ihre Lieblingsserie?

Oh, da gibt es auch viele. An Serien schaue ich gerne etwas mit Fantasy. Ich habe auch lange „This Is Us“ geschaut. Bei Filmen sind Action, Drama und Liebe immer gut. Aber alles immer auf Englisch. Ich muss ja üben.

An sich schaue ich aber nicht so viel fern, da meine Tage immer sehr vollgepackt sind und ich in meiner Freizeit lieber Sport mache.

Was wollten Sie den Schülern schon immer mal sagen?

Ich freue mich jeden Tag in die Schule zu kommen und ich arbeite unglaublich gerne hier. Und dass jeder hier einen Beitrag leistet zu etwas Großem, einer tollen Schulgemeinschaft, das weiß ich sehr zu schätzen, grade weil es mir an meiner alten Schule nicht so gut gefallen hat.

 

Wir bedanken uns bei Frau Süwer für ihre Zeit und das tolle Interview.

Das Interview führten Julia Schmidt (9d) und Mathilda Roth (9d).

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